Monte Sant' Angelo - Mattinata - Pugnochiuso - Vieste

Pfingstsonntag, 27.5.2012

70 Km, 960 Hm

Der morgendliche Blick aus dem Fenster kündigt den schönsten Tag des Urlaubes an. Monte Sant' Angelo liegt traumhaft über dem Golf von Manfredonia und bietet mit seinen kassettenförmigen Altstadthäusern einen pittoresken Anblick. Eine Abfahrt, die lange ihresgleichen sucht, steht uns bevor: 20 km, schwungvoll an kahlen Felswänden entlang, über herbgrüne Bergwiesen und vor allem durch duftende Ginstermeere immer mit Blick auf die azurblaue Adria. Ein einziger Genuss! Geht es nach der Schar der uns entgegenkommenden Rennradler, dann trifft dies auch für die Auffahrt zu. Sie steht auf jeden Fall auf meinem Merkzettel für Strecken, die mich wiedersehen sollen.

In Mattinata verschwätzen wir 2 Stunden an der Bar (siehe unten), so dass wir uns erst gegen 11 Uhr auf den Weg machen. Nach Mattinata verläuft die Litoranea (Küstenstraße) SP 53 in leichtem Auf und Ab um die Buchten herum. Durchgängig weite Blicke auf die blendend weiße Steilküste und das tiefblaue Meer. Nach der Baia di Zagare mit ihren Faraglioni schwenkt die Straße nach Norden und zieht sich auf 400 Hm hoch. Angenehm zu fahrende Steigungen. Oben finden wir die sehr empfehlenswerte Trattoria La Montagna wieder, wo wir schon vor 10 Jahren Rast gemacht hatten. Heute reicht es nur für ein paar Antipasti, denn wir wollen die Abfahrt nach Pugnochiuso mitnehmen. Weite Blicke übers Meer begleiten die kurvenreiche Abfahrt, in der Bucht wie so oft kein freier Strandzugang sondern ein Nobel-Resort. Mehrere kurze Anstiege bringen einem wieder zur SP 53, die nun auf Vieste zusteuert. Vorher muss man noch den Testa del Gargano überwinden. Danach beginnt der lange Lido. Wir wissen vom letzten Mal, dass noch zwei Wadenbeißeranstiege auf uns warten und machen an der Spiaggia libera einen kurzen Badestop. Dann machen wir uns auf den Weg nach Vieste.

Die Strecke weist wenig bis gar keinen Verkehr auf, heute Sonntag natürlich die üblichen Motorradgeschwader. Wetter: Sonne, Sonne, Sonne, aber weiterhin frisch. Auch in Vieste gerade mal 22 Grad.

Fazit: Eine der schönsten Strecken, die Italien zu bieten hat. Allerdings knackig: fast 1.000 Hm.

Wiedersehen macht Freude

In Mattinata steuern wir einen Supermercato an. Davor steht ein Tandem, das uns sehr bekannt vorkommt. Es ist das deutsch-italienische Paar, das mit uns in Heidelberg in den IC nach München mit Ziel Padua eingestiegen ist. So ein Zufall! Ab an die Bar und 2 Stunden erzählen: wo kommt ihr her, was habt ihr vor, was ist empfehlenswert?

Auch die beiden haben durch das schlechte Wetter im Centro-Nord ihre Pläne durch Umbrien und Abruzzen nach Süden zu fahren, aufgeben müssen und fahren nun am Meer entlang. Wir können einige Tipps zu Apulien geben. Ansonsten bestaunen wir ausgiebig das selbst aufgebaute Tandem und sind natürlich etwas neidisch, wenn man 4 Wochen Zeit hat, ganz Italien rauf und runter zu fahren. Ciao Ilaria und Nils, falls Ihr das lest: Es war echt nett, Euch getroffen zu haben.

Unterkunft:

Hotel Seggio - wir hatten keine Lust lange zu suchen. Etwas kleine Zimmer, dafür Balkon zum Meer, ruhig, 105 €, Räder in Schuppen

Abendessen:

La macina - bei dem Überangebot in Vieste sicherlich in der oberen Hälfte anzusiedeln.

 

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