2. Tag: Agropoli - Palinuro

Freitag, 7. Mai 2010

Agropoli - S.M. di Castellabate - Acciaroli - Ascea - Palinuro

75 km 900 Hm

Die SS 267 ist bis S.M. di Castellabate stark befahren und weist merklich Lkw-Verkehr auf. Sie führt zu Beginn zweimal leicht bergauf durchs Hinterland, dann wellig an der Küste entlang. Erst ab Acciaroli wird es ruhiger. Vor Ascea Anstieg auf 235 Hm, dann auf der einsamen SP 447 mit zum Teil schlechtem Untergrund bis Pisciotta. Zum Schluß langsam abwärts in den Golf von Palinuro, an dessen Ende hin der Verkehr wieder deutlich zunimmt.

Warum uns der „touristische Geheimtipp" Cilento so gar nicht hat gefallen wollen, lässt sich schwer sagen. Hügelketten stoßen flach auslaufend ans Meer, bilden zahlreiche teils ausgedehnte Sandstrände. Es ist uns irgendwie zu monoton: Deutliche Zersiedlung, immer wieder kleinere Orte, allesamt recht schmucklos. Nur die bunte Frühlingsblütenpracht zwischen Olivenhainen und Zitronenbäumen begeistert uns. Sonst keine weiten Blicke, die Straße führt oft am Ufer entlang. Vor allem die Dörfer sind enttäuschend. Viel Tourismus, wenig Flair, Unmengen an Bausünden.

Am schlimmsten ist Palinuro. Ein komplett verbautes, unorganisch gewachsenes 2-Straßen-Dorf, in dem sich Ramschladen an Ramschladen reiht. Wäre nicht das landschaftlich schöne Cap, würde man sich glatt an der Adria vermuten. Davor müsste eigentlich jeder Reiseführer warnen. Tut aber keiner, wir aber: Nicht hinfahren. Marina di Camerota ist viel stimmungsvoller, aber nochmals 15 km weiter.

Sonst haben wir an diesem Tag, dem letzten mit wechselhaftem Wetter, alles richtig gemacht. Morgens in Agropoli regnet es noch aus dunklen Wolken. Wir verlängern das Frühstück, bis es aufhört und wir los können. Immer wieder ziehen dunkle Wolken vorüber, dazwischen gibt es aber auch Sonnenschein. Nach der Mittagspause in Acciaroli fahren wir bei zunehmender Wärme bis kurz vor Palinuro. Nachts regnet es nochmals. Maltempo ist das für das verwöhnte Süditalien, für uns ist es ein durchaus taugliches Radfahr-Wetter.

Unterkunft: Hotel Cinquestelle, 50 €, ruhig, Meerblick, die Dusche entpuppt sich als Rinnsal, auch sonst gilt: untere Preisklasse = unteres Niveau, Räder in separatem Raum.

Abendessen: Das Ristorante Da Isidoro wird vom Michelin Guide empfohlen. Unserem Eindruck nach ist es eher etwas für anspruchslose Motoristen. Kein Stern von uns.